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Aula Giesfenster

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Kirchenempfang

„Jeder Besucher ist herzlich willkommen“ sagen ehrenamtliche Mitarbeiter in der Basilika St. Aposteln am Neumarkt.


Dieses Gotteshaus im Herzen der Stadt ist für viele Menschen ein Ort des Innehaltens mitten am Tag. Viele Besucher kommen, um zu beten oder sie benötigen die Ruhe und Stille, die eine Kirche bietet. Es kommen aber auch Menschen, die bei Gott Trost suchen, weil sie krank oder einsam sind, oder Trauer durchleben müssen. Einige suchen ein Stück Geborgenheit und finden diese in den diensthabenden Mitarbeitern. Ein Händedruck, ein gemeinsames Gebet, einfach dem Besucher das Gefühl geben: Sie sind mir im Moment sehr wichtig. Für viele ist es auch ein Gebet, eine Kerze anzuzünden.

Mancher Besucher kommt vom Einkaufen in der Stadt vorbei und ist froh, einfach nur einmal sitzen zu können. Mit Glück probt ein Musiker an der Orgel und dann bekommen die Besucher kostenlos eine „Hörprobe“.

Auch für die  kunstbeflissenen  Besucher und Besuchsgruppen, die diese alte romanische Basilika besuchen und Fragen zum Bau, zur Geschichte und den reichen Kunstwerken der Basilika haben, stehen die Ehrenamtler zur Verfügung.

„Die ehrenamtlichen Mitarbeiter sind unverzichtbar Ansprechpartner für alle Besucher“, sagt unser leitender Pfarrer Dr. Dominik Meiering von St. Aposteln. Und er wirbt: „Die Anzahl unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beim Kirchenempfang wollen wir vergrößern. 

Dazu brauchen wir Damen und Herren, die unser großartiges Gotteshaus lieben und gerne mit Menschen zu tun haben.“ Gerne würden wir diesen Dienst weiter anbieten.


Dafür brauchen wir Sie! 

Wer sich vorstellen kann, ehrenamtlich mitzuarbeiten, kann sich im Pfarrbüro oder bei mir melden. Die Zeit- und Einsatzmöglichkeiten der einzelnen/ des einzelnen werden weitgehend berücksichtigt. 

Für den AK-Kirchenempfang
Ana Maria Preußer

Kontakt

Ana Maria Preußer

Sankt Matthias Bruderschaft St. Aposteln in Köln.

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Warum pilgern wir? In unserer Urkunde zu unserer Aufnahme in die Erzbruderschaft des heiligen Matthias heißt es: „um ihr Leben nach dem Beispiel der Apostel zu gestalten und für das Reich Gottes zu wirken.“

 Beim Start in Köln hat jeder Pilger seine eigenen Ziele und Hoffnungen, was uns, auf dem Weg nach Trier, eint, sind die gemeinsamen Erlebnisse und Begegnungen. Es sind die gemeinsamen Gebetszeiten und Feier der Heiligen Messe, die Impulse der einzelnen Pilger. Aber auch die Qualen der acht Tage und abends ein gutes Essen in der großen Runde.


Kurz unsere Geschichte:

1998 begründete unser Pilgervater Pfarrer Biskupek die Tradition der Trierwallfahrt nach St. Aposteln. 2003 meinten einige Pilger, wenn, dann starten wir in Köln. Seit dem Starten einige Pilger schon am Donnerstag in Köln, um am Sonntagmittag an der Hohen Acht auf Pfarrer Biskupek und seine pilgernde Schüler zu treffen. An Christi Himmelfahrt ist unsere Ankunft in Trier. Bis zum Jahr 2010. Nach dem Weggang von Pfarrer Biskupek machten sich die Pilger selbständig und gründeten am 26. Oktober 2010, unter der Leitung von Norbert Langenfeld, die Sankt Matthias Bruderschaft. Aus Anlass unserer ersten Wallfahrt, wurden wir am 2. Juni 2011 in Erzbruderschaft des heiligen Matthias aufgenommen.


Unser Ziel: St. Matthias in Trier

Von den Anfängen bis ins 10. Jahrhundert
In vielen römischen Städten der Spätantike bildeten sich die ersten christlichen Zentren vor den Stadtmauern, an den Gräbern der Märtyrer oder der als Gründer verehrten Heiligen. Ein frühes Zeugnis für die Existenz eines solchen Ortes in Trier ist die überlieferte Bauinschrift des Bischofs Cyrillus aus der Mitte des 5. Jahrhunderts.


QUAM BENE CONCORDES DIUINA POTENTIA IUNGIT
MEMBRA SACERDOTUM, QUAE ORNAT, LOCUS ISTE DUORUM.
EUCHARIUM LOQUITUR VALERIUMQUE SIMUL.
SEDEM UICTURIS GAUDENS COMPONERE MEMBRIS,
FRATRIBUS HOC SANCTIS PONENS ALTARE, CYRILLUS
CORPORIS HOSPITIUM, SANCTUS METATOR, ADORNAT.


Sie berichtet uns von einer Altarweihe zu Ehren der Hll. Eucharius und Valerius, die als Begründer der Trierer Diözese verehrt werden, und von Bischof Cyrillus, der diese Weihe vornahm und sich später auch hier bestatten ließ. Reste der Chorschranken der Kirche aus dieser Zeit sind an den Bischofsgräbern und am Sakramentsaltar unserer Basilika zu sehen. Als Zeit des Lebens und Wirkens der Gründerbischöfe wird die zweite Hälfte des 3. Jahrhunderts angenommen. Einer später schriftlich gefaßten Legende zufolge haben sie bei ihrer Ankunft in Trier Kontakt zu einer Witwe Albana bekommen, in deren Haus sie dann lebten und sich die erste christliche Gemeinde versammelte. Ein Reliefsarkophag aus dem ersten Viertel des 3. Jahrhunderts, der in einer römischen Grabgruft auf dem Friedhof zu sehen ist, gilt als Grabstätte der Albana und ihres Mannes und ist ein weiteres Zeugnis für die frühe Zeit.
Diese „Albanagruft“ ist Teil des großen Gräberfeldes, das sich seit dem 1. Jahrhundert außerhalb der antiken Stadtmauer entwickelte. Hier, an den Gräbern der Gründerbischöfe, siedelte sich – vielleicht schon im 4. Jahrhundert- eine Gemeinschaft von Mönchen oder Klerikern an, die fortan die Entwicklung des Ortes miterlebte und mitgestaltete. Vermutlich wurde schon in dieser frühen Zeit das Gelände direkt um die Kirche erworben. Aus dem achten Jahrhundert sind Grundbesitzstiftungen überliefert, die halfen, den Lebensunterhalt der Gemeinschaft zu sichern.

Der Beginn der benediktinischen Zeit
Die bestehende Gemeinschaft übernahm um 977 die Benediktsregel und erhielt zur Unterstützung einen Abt aus Gent. Über die Verfassung und Zusammensetzung der Gemeinschaft vor dieser Zeit gibt es nur spärliche Hinweise. Nun begann das Leben „unter Regel und Abt“ und die Gemeinschaft bestand als benediktinische Abtei bis 1802.

Bereits seit den spätantiken Ursprüngen war die Gemeinschaft dem Bischof und späteren Erzbischof von Trier unterstellt und blieb dies auch bis zu ihrer Aufhebung. Die Förderung, aber auch die Eingriffe von dieser Seite geschahen meist zum Wohle des Konventes, doch dienten sie auch der Aufwertung des Trierer Bischofssitzes.
Ende des 10. Jahrhunderts entstand anstelle des sehr verfallenen Gebäudes ein Neubau, die sogenannte „Egbert-Kirche“ (Erzbischof Egbert 977-993). Der westliche Teil der Krypta mit seinem einfachen Gewölbe und den vermutlich antiken Marmorteilen in den Säulen geht auf diese Zeit zurück.

Kirchbau im 12. Jahrhundert und Beginn der Matthiasverehrung

In die erste Hälfte des 12. Jahrhunderts, zur Zeit Erzbischofs Eberhard, datiert der Bau der noch heute bestehenden Kirche. Ein direkter Anlass zum Neubau ist uns nicht überliefert, doch stand er sicher im Zusammenhang mit bischöflichen Baumaßnahmen, die etwa gleichzeitig am Dom und am Simeonstift durchgeführt wurden.
Im Jahr 1127 werden bei Abrissarbeiten am Vorgängerbau Reliquien des Apostels Matthias entdeckt. Die mittelalterliche Klosterüberlieferung weiß zwar schon von einer ersten Auffindung um 1050 zu berichten, doch verbreitet sich die Kenntnis davon erst jetzt. Sogleich setzt ein Pilgerstrom ein, dessen Einzugsgebiet sich von der Nordsee bis zu den Alpen erstreckt. Von da an nimmt das Kloster allmählich im Volksmund den Namen „St. Matthias“ an. Die neue Kirche, von ihrer Vorgeschichte her Grabkirche des hl. Eucharius und Mönchskirche, erhält nun auch den Charakter einer Wallfahrtskirche.

Die Wallfahrt ist bis heute lebendig. Im Laufe der Jahrhunderte bildeten sich immer neue Wallfahrtsgruppen und Bruderschaften. Derzeit kommen etwa 140 Pilgergruppen zu Fuß nach Trier.


Info über die diesjährige Wallfahrt:

Bildergalerie

5 Bilder

Tagebuch der Fußpilgerahrt 2023

Eine Woche lang war die Matthiasbruderschaft von St. Aposteln auf dem Weg nach Trier auf Fußpilgerfahrt.
Carina Contreras hat ein kleines Tagebuch in Gedichtform verfasst. Es lädt ein, sich nächstes Jahr in der Woche
vor Christi Himmelfahrt vielleicht mit auf den Weg zu machen…


Donnerstag, 11.05. - Walberberg
Apostelgeschichte, Pilgersegen,
Frühstück
So prozessieren
durch Köln
vorbei an Biomüll
vielleicht kurios und wohlstandsverwöhnt wirkende
vermeintlich Nichtmehrleidensfähige
hinter beblumtem Wildholzkreuz - so
könnte man denken
Jedoch:
In Köln wundert man sich nicht mehr
Erstes Aufsehen:
„Können Sie bitte das Kreuz runternehmen, mein Pferd hat Angst“
Apokalyptische Reiterin
Danach eine Dame: „Nä, is dat schön!“
28 km und Fußschmerz und
die heilige Walburga
und Rotwein
und eine einzige Dusche
So singen wir am pizzagedeckten Tisch
ein irisches Segenslied,
dann Segne du Maria im deutsch-koreanischen Kanon,
bevor wir auf
Isomatten und Feldbetten
in einen
mittelmäßigen Schlaf fallen.

Freitag, 12.05. - Rheinbach
Morgens noch immer müde
grüßen verwelkte Tulpen
als Memento Mori der Vorstadt
Schnattern - Stille - Schnattern - Gebet
Wer ist eigentlich dieser Matthias?
13. Apostel, kannte Jesus himself noch persönlich
gleichzeitig gewählter Nachfolger eines schuldbeladenen Suizidenten
Interessantes Jobprofil:
Mach du das mal,
weil
müssen ja 12 sein,
sagt die Verheißung
Ah ja
Bisschen spät, fast vergessen
Ziemlich treuer Freund halt
Ziemlich unwahrscheinlich als Held.
Samstag, 13.05. - Schuld
Schuld nach der Flut
Schuld des Landrats, der seinen Porsche
noch in Sicherheit brachte,
sich dann krank meldete und in Pension ging
Schuld der langsamen Behörden,
die den Hubschrauberbildern
nicht glaubten
Am Ende,
wo in Sinzig Stunden später behinderte Menschen
ertrunken waren,
nichts gewusst haben wollten
von dem aus
Schuld kündenden drohenden Wasser
Schuld der Zuschauenden
Schuld der Zauderer
Schuld auch derer, die riefen
„selbst schuld“ und
keine Ahnung hatten
von dem, was passiert ist
in Schuld
Das Wunder:
Niemand starb in Schuld
und den wütenden Strömen folgten
Ströme von Mutigen,
Trutzburgen aus
Baggern und bloßen Händen
Das bleibt
Und auch bleibt
eine Bürde
des Überlebens
in Schuld.


Sonntag, 14.05. - Kelberg
Gegen die Schmerzen ist Bewegung hilfreich
Berg auf den Spuren der Ordensritter
Noch etwas unsichere Gesänge
immer sicherer werdender Gehender
Unsere Füße sinken tiefer,
das Wetter heftet uns verschiedene Erden an
so wie
wir wurzeln in verschiedenen Gründen
des Entstehens und Werdens und
Glaubens und Sprechens
Wer will schon werten, wenn wir alle
alles teilen?
Die Schuhe, in denen wir stecken,
werden wechselnd getragen von
Himmel und Erde,
schwingen und stocken
je nach - was eigentlich?
Schlaf findet uns alle im fast
verwaisten Pfarrheim
umringt von
im letzten Jahr noch Schwirrenden.


Montag, 15.05. - Gillenfeld
Gestern wurde ich überrascht von
meiner Mutter
am Muttertag
Sie seien stolz, dass ich gehe, dass
ich glaube
POV:
Trotz und wegen
meiner frühen Wege
Autonomie
und Abhängigkeit
Wie will man das trennen?
Inzwischen kann ich sie
unentwegt lieben, doch auch das
war ein Weg mit Knieschmerzen
und Gedankenkreisen
Inzwischen habe ich es verdaut
Beim Pilgern schmeckt im Übrigen
auch Discounterbrot
ganz ohne Hipster-Romantik
Immer mehr entschädigt die Aussicht
für den Aufstieg
Blasen treten sich platt -
ejahl, wo esch hie joh,
esch verjeassen net,
wat Grienschle un Madaune senn
Ich sehe mehr Blindschleichen als je zuvor,
höre mehr Nuancen bekannter
Zungenschläge
Die aufgekratzte Kellnerin
verschüttet ihr Tablett in den
Rücken meiner Mutter und
ich verstehe das Bild meines
und ihren Erbes:
Mir senn Froue.

Dienstag, 16.05. - Himmerod
Ein Rosenkranz geht auch
bergauf laut
Wir legen Äpfel auf Ameisenhaufen
und hoffen, ihnen einen Tag lang
die Arbeit zu erleichtern
Wir erreichen einen unverlassenen
und ungeklärten Ort
Unter dem Torbogen ertönen wir
Meine Hoffnung und meine Freude,
meine Stärke, mein Licht…
gegen die unfreiwillige Stille,
um dann den Bienenstock
dahinter zu erkennen:
Ein unbeugsamer Pater, in sich
ein gallisches Dorf mit einem
mutigen Fuß im Sudan
Er sagt: Himmerod wird heilig
bleiben.
In erstmals bequemen Betten und
einer Dusche nach 3 Tagen
wiegt mich neben dem
starken Abteibier in den Schlaf:
Christus, meine Zuversicht,
auf dich vertrau’ ich und
fürcht’ mich nicht…
Mittwoch, 17.05. - Naurath
2 Tage brauch’ ich noch
Dieser ist der längste
Über weite Teile halte ich mich fest
2 Monate vor seinem Tod war der
von ihm geschnitzte Wanderstock
das letzte, was mir mein
Großvater „mit warmen
Händen“ geschenkt hat
Der Griff ein Stück gefundenes
Geweih, das Holz
von einer Waldrebe gedreht,
eingeschnitzt ein Vogel
Er ein Geflohener,
ich eine Getriebene
Sein Gedächtnis pflege ich
pilgernd.


Donnerstag, 18.05. - Trier
Der letzte gemeinsame Abend
Ich komme so schlecht zurecht mit
Ungesagtem
und Gesagtem
Das Ergangene scheint
gangbarer
Eine koreanische Mitpilgerin brückenschlägt
sich zu mir durch und verbindet
unsere Biografien mit mehr Mut als
er mir zueigen wäre
Wir weinen und trinken
Marillenbrand
Am nächsten Morgen finde ich
leichtfüßige Unbedarftheit und
am letzten Tag
bewahrheitet sich
endlich
die geliebte
kaum
gelebte Wahrheit
Hilde Domins:
Ich setzte den Fuß
in die Luft
und sie trug.


Kontakt

Egbert Krüppel

Ansprechpartner der Matthiasbruderschaft an St. Aposteln

Kardinal Frings und Kardinal Mindszenty

Heimat in Köln
Die Kölner Ungarngemeinde an St. Aposteln.

 


Als vor tausend Jahren der Grundstein für die Basilika Sankt Aposteln gelegt wurde, war der ungarische König Stefan gerade Christ geworden. In der Folgezeit entstanden auch in Ungarn viele prachtvolle Kirchen und Klöster, bis das osmanische Reich diese Bauten fast vollständig zerstörte.

 
Nach der blutigen Niederschlagung des Aufstandes in Ungarn 1956 fanden viele geflüchtete und ausgesiedelte Ungarn in Köln eine neue Heimat. Seitdem wuchs die katholische Ungarngemeinde in Köln über viele Jahre hinweg. Heute zählt sie über 3500 Mitglieder und ist sehr dankbar, dass sie in St. Aposteln, diesem alten, prachtvollen Kirchenhaus, ihre Gottesdienste in ihrer Muttersprache feiern und so eine Heimat erleben kann.

Eine schöne Episode aus dem Jahr 1964 zeigt, wie sehr die Ungarngemeinde und die Gemeinde von St. Aposteln miteinander verbunden sind. Es ging damals um die Grundsteinlegung und Einweihung des damaligen Ungarnhauses in der Thieboldsgasse 96.

Am 12. Juli 1964 fand die dazugehörige Festmesse in der Basilika Sankt Aposteln statt, in der der damalige Erzbischof Josef Frings 15 ungarische Firmlinge firmte. „Groß war das Staunen der in der Nähe wohnenden Apostolaner, als der Kardinal persönlich in die Basilika einzog”, so der damalige Ungarnseelsorger István Hieró. Dem Erzbischof und seinem Generalvikar Joseph Teusch war es besonders wichtig, dass für die im Rheinland lebenden ungarischen Flüchtlinge ein Pfarrzentrum errichtet wird. Nach der Messe zogen die über 400 anwesenden Ungarn unter der Führung des Generalvikars und der anwesenden Ungarnseelsorger aus Deutschland und den Nachbarländern in die Thieboldsgasse ein, wo die Grundsteinlegung von Joseph Teusch persönlich vorgenommen wurde.

 

Bei der Einweihung des Hauses im September 1965 brachte Generalvikar Teusch seine Freude zum Ausdruck, dass die Ungarn mit diesem Haus einen kulturellen und sozialen Mittelpunkt im Erzbistum Köln bekommen haben. Durch Jahrhunderte hindurch hätten die Ungarn das Christentum gegen den Ansturm des Feindes aus dem Osten aufgehalten, erneut in der niedergeschlagenen Revolution des Jahres 1956. Das Haus sei also nicht ein Almosen des Erzbistums, sondern vielmehr die Abtragung einer Dankesschuld an die Ungarn, denen man bewundernd Hochachtung zollen müsse. Sie hätten, so Teusch, stellvertretend Deutsche Last und Not des Roten Regimes tragen müssen
Bei der Feier hing über der ungarischen Fahne ein einfaches Balkenkreuz, umwunden mit Stacheldraht, Symbol der geknechteten Heimat. Alle Redner standen in dieser feierlichen Stunde unter diesem Kreuz. Architekt August Schabram aus Köln war damals verantwortlich für die Errichtung des Hauses. Er hatte mitten in der Altstadt auf einem engen Grundstück ein prächtiges Zentrum errichtet, mit einem Vortragssaal, mehreren Gemeinschafts- und Spielräumen, mit einer Bibliothek, Studentenzimmer für 10-12 Studierende und der Wohnung des Pfarrers.

Seit der Einweihung, durfte die ungarische katholische Gemeinde das (im Jahre 1974 zu Mindszenty-Ungarnhaus umbenannte Zentrum) knapp 48 Jahre benutzen. In dieser Zeit fanden unzählige Veranstaltungen und Begegnungen auch mit der Apostelngemeinde statt, wo die Köln-Ungarische Freundschaft und die enge Verbundenheit gepflegt und erlebt werden konnte.

Zwei Jahrzehnte lang durfte ich als Subsidiar in der Apostelngemeinde mitarbeiten und die Verbundenheit und gegenseitige Bereicherung unserer Gemeinden spüren.Papst Franziskus sagte einmal bei einer Ansprache: „Das Gute neigt immer dazu, sich mitzuteilen. Jede echte Freundschaft und Erfahrung von Wahrheit und Schönheit sucht von sich aus, sich zu verbreiten.” 

In diesem Sinne entbieten wir, die Ungarngemeinde, in dankbarer Freude unsere allerbesten Wünsche zum Jubiläum. Ad multos annos! 

József Lukács, Pfr. Ungarnseelsorger

 

 

Regelmäßige Gottesdienste: 
am 2. und 4. Sonntag des Monats um 17 Uhr Heilige Messe in St. Aposteln; 
am 1. Freitag des Monats um 18 Uhr Heilige Messe in der Kapelle des Mindszenty-Hauses.


Weitere Informationen erhalten Sie unter

Tel.: 0221 - 23 80 60
Fax: 0221 - 23 21 20
Internet: www.ungarnzentrum.de
E-Mail an: ungarnzentrum@netcologne.de

Mit dem Herzen dabei.
Der Mundartchor CantaColoniaEnZintApostele. 

 

Wie kam es zu einem Kölschchor in der Basilika St. Aposteln, dieser Hochburg klassischer liturgischer Musik in Köln?

Nun, eine romanische Kirche wie St. Aposteln steht natürlich auf mehreren Säulen!

Die Geschichte der Entstehung dieses Chores ist schnell erzählt. Es geschah im Rahmen der Caritasarbeit und der Lebensmittelausgabe an Bedürftige. Jahreshöhepunkt der Lebensmittelausgabe war ab 2005 die jährlich stattfindende Nikolausfeier mit weit über 100 Bedürftigen in der Pastor Könn-Aula. Neben einem mehrgängigen Menü wurde auch ein Festprogramm mit Kräften der Pfarrei geboten. Dabei sang der Helferkreis ein paar kölsche Adventslieder zur Gitarre. Daraus erwuchs die Idee, diesen Programmpunkt professionell zu gestalten.

Mit Dietmar Kolvenbach, Musiklehrer an der KHS-Großer Griechenmarkt, wurde im November 2008 der Projektchor „Kölsch Leed“ beworben und zur Nikolausfeier unserer „Fenstergäste“ erlaubten wir uns den ersten Auftritt.

Eine weitere Aufgabe für den Chor hatte ich schon im Kopf. Mit Beginn meiner Tätigkeit als Diakon in St. Aposteln 2005, verfolgte ich das Ziel einer jährlichen „Mess op Kölsch“. Der damalige Pfarrer Christoph Biskupek schwankte und konnte sich kein großes Interesse an einer Mundartmesse vorstellen. Dem damaligen Kantor war die Vorstellung ein Gräuel. Unser ehemaliger Subsidiar und heutiger Erzbischof von Hamburg, Dr. Stefan Heße war aber bereit, die Messe zu zelebrieren und Wilfried Kaets hatte mir zugesagt, mit einem Chor aus St. Rochus in Bickendorf in der Messe zu singen und selbst auch die Orgel zu spielen.

So startete am Karnevalssamstag 2007 die erste „Mess op Kölsch“ in St. Aposteln, die mittlerweile eine Institution geworden ist. Durch einen tollen Helferkreis von „Apostolanern“ ging es im Anschluss in die Aula zu einer zünftigen „Fastelovendsfier.“

Ab 2010 übernahm „CantaColoniaEnZintApostele“, wie wir uns mittlerweile nannten, bis 2020 die Unterstützung der immer „ausverkauften“ Mess op Kölsch!

Leider blieb es uns nicht erspart, mehrfach einen neuen Chorleiter zu suchen und auch der Wunsch nach einem mehrstimmigen Gesang wurde lauter. Das brachte Umbrüche durch Abschiede und Neuaufnahmen mit sich. Dies gelang dann aber mit dem jetzigen Chorleiter Michael Lerner.

In den vergangenen zehn Jahren bestand das Chorleben nicht nur aus einem bunten Reigen von mitgestalteten Messen op Kölsch in verschiedenen Kirchen, sowie Auftritten zu Adventsfeiern in Altenheimen, bei Straßenfesten oder auch beim 100-jährigen Kolpingfest. Die Chorgemeinschaft unternahm jährliche Ausflüge, feierte gerne ihre internen Geburtstage und trinkt nach den Proben gerne noch einen Absacker im Riphahn.

Natürlich freuen wir uns über jede neue Stimme!
Helmut Prinz, Diakon

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